Androgenetische Alopezie
Erblich bedingter Haarausfall
Die androgenetische Alopezie bezeichnet den erblich bedingten Haarausfall, der hauptsächlich auf genetische und hormonelle Faktoren zurückzuführen ist. Es ist die häufigste Form des Haarausfalls und betrifft vor allem Männer, kann aber auch bei Frauen auftreten. Der Begriff “androgenetisch” bedeutet, dass Hormone, insbesondere Androgene wie Testosteron, eine Schlüsselrolle bei der Entstehung und Progression dieser Art von Haarausfall spielen.
Genetische Veranlagung
Die genetische Veranlagung bei androgenetischer Alopezie spielt eine entscheidende Rolle und beeinflusst maßgeblich das Risiko, von Haarausfall betroffen zu sein. Sie lässt sich durch eine gründliche Familienanamnese aufzeigen. Dabei wird die Haargesundheit von nahen Verwandten wie Eltern, Großeltern und Geschwistern erforscht, um Muster oder Häufigkeiten von Haarausfall in der Familie zu identifizieren.
Die Vererbungsmuster dieser Form des Haarausfalls sind komplex. Genvarianten, die mit androgenetischer Alopezie in Verbindung stehen, werden sowohl mütterlicher als auch väterlicherseits weitergegeben. Sollten Verwandte eine androgenetische Alopezie haben, erhöht sich das persönliche Risiko. Neben genetisch bedingten Einflüssen können Umwelt- und Lebensstilfaktoren den Verlauf beeinflussen.
Erscheinungsbild
Der Haarausfall folgt oft einem bestimmten Muster, insbesondere bei Männern. Dies äußert sich durch schrittweises schwindendes Haar an den Schläfen und der Stirn, während sich der Haarverlust auf die Kopfoberseite ausdehnt. Bei Frauen ist der obere Kopfbereich betroffen. Neben dem Muster des Haarausfalls zeigen sich auch Veränderungen in der Haarstruktur und -dicke. Die Haare können dünner werden, an Glanz verlieren und insgesamt an Vitalität einbüßen.
Die Auswirkungen von androgenetischer Alopezie gehen jedoch über die physischen Veränderungen hinaus und können das emotionale Wohlbefinden beeinflussen. Der Haarausfall kann das Selbstbewusstsein beeinträchtigen und zu psychischem Stress führen. Die Sorge um das äußere Erscheinungsbild und die Angst vor negativem sozialem Urteil können die Lebensqualität beeinflussen.
Illustration des fortschreitenden Haarausfalls der androgenetischen Alopezie bei Männern und Frauen
Behandlungsmöglichkeiten
Ein topisch angewendetes Medikament, das das Haarwachstum fördert. Es erweitert die Blutgefäße in der Kopfhaut und verbessert so die Nährstoffversorgung der Haarfollikel.
Ein orales Medikament, das die Umwandlung von Testosteron in das haarfollikel-schädigende Dihydrotestosteron (DHT) blockiert. Es kann das Fortschreiten des Haarausfalls verlangsamen.
Bei fortgeschrittenem Haarausfall kann eine Haartransplantation in Betracht gezogen werden. Dabei werden Haarfollikel von einem Bereich mit dichtem Haarwuchs in einen kahlen oder dünneren Bereich transplantiert. Die Methode kann dauerhafte Ergebnisse liefern, erfordert jedoch chirurgische Eingriffe und eine gewisse Erholungszeit.
Hierbei handelt es sich um eine Behandlungsmethode, bei der dem Patienten Blut entnommen wird, um die Gewebereparatur und das Zellwachstum der Haarfollikel zu fördern. Das entnommene Blut wird zentrifugiert und in seine Bestandteile getrennt. Dadurch werden die Blutplättchen und das Plasma von den restlichen Bestandteilen separiert. Das resultierende Plättchenplasma wird anschliessend in die Kopfhaut gespritzt, geneedelt oder aufgetragen.
Die Lichttherapie, auch Phototherapie genannt, ist eine medizinische Behandlungsmethode, die Licht zur Behandlung nutzt. Sie wird häufig bei Hauterkrankungen wie Psoriasis und Ekzemen sowie zur Beschleunigung der Wundheilung eingesetzt. Sie kann aber auch dazu beitragen, das Haarwachstum zu fördern und den Haarausfall zu reduzieren.
Die Lichttherapie bei Haarausfall erfolgt in der Regel mithilfe von speziellen Geräten, die niedrig dosierte Laser oder LED-Lichter verwenden. Diese Lichter werden auf die Kopfhaut gerichtet, um die Durchblutung der Kopfhaut zu verbessern, die Aktivität der Haarfollikel zu stimulieren und so das Haarwachstum anzuregen.
Bei der androgenetischen Alopezie kannst du auch unterstützend auf Nahrungsergänzungsmittel zurückgreifen. Im Gegensatz zu Medikamenten sind sie frei verkäuflich und weisen quasi keine Nebenwirkungen auf. Zudem helfen dir Nahrungsergänzungsmittel schneller beim Kampf gegen Haarausfall als Behandlungen mit klassischen Methoden.
Erfolge treten teilweise bereits nach 30 Tagen ein. Nahrungsergänzungsmittel können sowohl bei Frauen als auch bei Männern eine deutliche Verbesserung des Haarausfalls bewirken. Zu den bekanntesten durch Studien belegten Inhaltsstoffe zählen hydrolysiertes Kollagen, L-Cystin, L-Methionin, Biotin, Eisen, Zink, B-Vitamine und Mineralstoffe. Bei anderen Arten des Haarausfalls wie zum Beispiel dem diffusen Haarausfall oder saisonalem Haarausfall ist die Unterstützung von Innen durch genannte Stoffe ebenfalls sinnvoll.
Es ist ebenfalls möglich, die beschriebenen Behandlungsansätze zu kombinieren, um einen bestmöglichen Erfolg zu erzielen.
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