Die richtige Hautpflege bei Neurodermitis
Juckreiz und trockene Haut vorbeugen
Für eine schöne Haut ist die richtige Pflege das A und O. Während sich gesunde Haut verhältnismäßig einfach pflegen lässt, erfordert die Pflege bei Hauterkrankungen eine größere Intensität.
Besonders bei Neurodermitis spielt die richtige Basispflege eine entscheidende Rolle, um Schübe möglichst lange hinauszuzögern und ein beschwerdefreies Hautgefühl zu erhalten. Erfahre jetzt, worauf es bei der Hautpflege von Neurodermitis wirklich ankommt.
Faktencheck Neurodermitis: Trockene, juckende Haut verstehen
Neurodermitis gehört zu den chronisch-entzündlichen Hauterkrankungen, die bislang zwar nicht heilbar, doch gut behandelbar sind. Im Zusammenhang mit einer Allergie wird häufig von einem atopischen Ekzem / atopischer Dermatitis gesprochen. Die Erkrankung verläuft in Schüben und ist von sehr pflegeintensiver Haut geprägt, die oft in der Kindheit beginnt und im Alter verschwindet oder sich zumindest abschwächt.
Hintergrund der Neurodermitis ist eine genetische Veranlagung, die einen regelrechten Aufbau der Hautschichten nicht zulässt. Ein Mangel an Eiweißen führt dazu, dass die ursprünglich schützende Hornschicht fehlerhaft aufgebaut ist und so ihre Barrierefunktion beeinträchtigt. Der Eiweißmangel verursacht außerdem eine fehlerhafte Zusammensetzung der Hautfette, wodurch diese nun nicht mehr in der Lage sind, die Feuchtigkeit in der Haut zu halten. Die Haut trocknet aus und wird empfänglicher für äußere Einflüsse.
Atopische Haut zeichnet sich durch verschiedene Stadien aus:
Haut ohne Schub: Die Haut ist trocken, empfindlich und gerötet.
Haut mit akutem Schub: Starker Juckreiz mit ausgeprägten Rötungen, nässenden Entzündungen bis hin zur Bläschenbildung.
Hautpflege ohne Schub
Die richtige Hautpflege spielt bei der Behandlung von Neurodermitis eine elementare Rolle. So muss die Pflege dem jeweiligen Zustand der Haut angepasst und bei Bedarf intensiviert werden.
Gekennzeichnet ist die trockene Haut vor allem durch fehlende Feuchtigkeit: Sie ist trocken und wird schnell rissig. Das Primärziel in der Pflege schubfreier Haut ist das Zuführen und der Erhalt von Feuchtigkeit. Dies beugt Juckreiz vor und verbessert die Hautbarriere. Mit einer umfassenden Basispflege und der Vermeidung von Triggern ist es Neurodermitis-Betroffenen möglich, den nächsten Schub möglichst lange hinauszuzögern.
Pflege trockener Haut bei Neurodermitis
Bei trockener, schubfreier Haut sollte ausreichend Feuchtigkeit zugeführt werden. Dies kann mittels spezieller Cremes oder Lotionen – je nach Körperstelle – erfolgen. Verliert die Haut sehr stark an Feuchtigkeit, können sogenannte Fettcremes mit einem hohen Lipidanteil zum Einsatz kommen. Da trockene Haut zumeist mit Juckreiz einhergeht, sollte auch dieser frühzeitig behandelt werden. Hierfür können juckreizstillende Wirkstoffe, wie Polidocanol, verwendet werden.
Neurodermitis: Hautpflege bei akutem Schub
Bei einem akuten Schub benötigt deine Haut eine Therapie und intensive Pflege. Die Haut ist nun von teils nässenden Entzündungen gekennzeichnet, die sich leicht infizieren und zu einer Superinfektion entwickeln können. Daher ist es ratsam, einen Dermatologen hinzuzuziehen, damit die Behandlung auf das aktuelle Hautbild abgestimmt werden kann.
Kortisonsalben eignen sich üblicherweise bei Neurodermitis-Schüben zur Reduktion von Entzündungen und Juckreiz. Sie enthalten Glukokortikoide, welche bei längerer Anwendungsdauer zur Hautdünnung, Rötungen und Reizungen führen können. Daher ist der Einsatz geeigneter Pflegepräparate neben der Kortisontherapie für deine langfristige Genesung und Beschwerdefreiheit unumgänglich.
Pflegeprodukte von Hans Karrer bei Neurodermitis
Zur Pflege der teilweise entzündeten und juckenden Haut verschreibt dein Dermatologe passende Cremes, die die Entzündungen und den Juckreiz lindern. Die MikroSilber Präparate von Hans Karrer eignen sich hierfür ausgezeichnet:
Hans Karrer Lipolotion und Lipocreme MikroSilber sind zur Basispflege bei trockener Haut, Neurodermitis und Schuppenflechte (Psoriasis) entwickelt worden. Sie unterstützen die Hautbarriere durch die Kombination aus hautähnlichen Lipiden und antibakteriellem MikroSilber. Des Weiteren zeichnen sich die beiden Produkte durch den Verzicht auf herkömmliche Emulgatoren (z. B. PEG) und Duftstoffe aus. Die zuletzt genannten Inhaltsstoffe solltest du dringlichst vermeiden, da sie entzündliche Hautreaktionen auslösen und die Situation somit sogar verschlimmern können.
Unterschied Creme, Salbe, Lotion
Im Volksmund gerne als Synonyme verwendet, unterscheiden sich Cremes, Salben und Lotionen in ihrer Konsistenz und im Anwendungsbereich signifikant.
Salben sind sehr fetthaltig und bilden dadurch einen starken, langanhaltenden Schutz für die Haut. Besonders geeignet sind sie bei starker Neurodermitis und sehr trockener Haut.
Cremes enthalten einen höheren Wasseranteil als Salben. Das führt zu einer angenehmeren Konsistenz, die das Auftragen leichter und geschmeidiger macht und das schnellere Einziehen in die Haut begünstigt.
Lotionen enthalten den höchsten Wasseranteil. Dies begünstigt eine Verdunstung, was einen kühlenden und eher austrocknenden Effekt hervorruft.
Wann sollte welches Produkt zum Einsatz kommen?
Generell gilt: Die Wahl zwischen Salbe, Creme und Lotion sollte sich immer nach den persönlichen Vorlieben und dem Zustand der Haut richten.
Meist variiert der Einsatz in Abhängigkeit von der Jahreszeit, der betroffenen Hautstelle und dem derzeitigen Hautzustand. So sind im Sommer bei hoher Luftfeuchtigkeit dünnere, „leichtere“ Produkte angenehmer. Hier bietet sich der Einsatz von Lotionen an, die einen kühlenden Effekt hervorrufen.
Im kalten und trockenen Winter hingegen können vor allem Salben durch ihren hohen Fettgehalt und den starken Schutzfilm punkten. Im Gesicht ist der Einsatz von fetthaltigen Salben eher unbeliebt – diese finden vorwiegend an Armen, Beinen und Händen Anwendung. Bei nässender Haut kann vom austrocknenden Effekt der Lotionen profitiert werden.
Unsere Tipps für Dich
Neurodermitis kann mit der richtigen Therapie und Hautpflege gut in den Griff bekommen werden. So kann trockene, juckende Haut schon bald der Vergangenheit angehören:
Eine sorgfältige Basispflege ist für ein beschwerdefreies Hautgefühl unerlässlich: Es sollte mindestens 2x täglich eine Rückfettung durch ein Produkt deiner Wahl erfolgen. Bei Bedarf sollten einzelne Körperstellen häufiger nachgecremt werden (z.B. die Hände). Dabei gilt der Grundsatz: Feucht auf feucht, fett auf trocken. Je trockener die Haut ist, desto höher muss der Fettgehalt (Lipidgehalt) in der Creme oder Salbe sein. Bei nässenden Hautstellen sollte mit Lotionen gearbeitet werden.
Akute Neurodermitis-Schübe werden durch Trigger bedingt. Darunter können mechanische Reize, Allergene, aber auch Stress fallen.
Du musst dich mit deiner Basispflege wohlfühlen. Dazu zählt allen voran die Wahl der richtigen Pflegeprodukte. Diese können je nach Körperstelle und Hautzustand variieren.
Achte auf deine Kleidung und vermeide enge, scheuernde Stoffe. Empfehlenswert ist weiche Baumwolle, Seide oder auch Mischgewebe, die kein übermäßiges Schwitzen verursachen.
Beim Baden und Duschen ist Vorsicht geboten: Das heiße Wasser trocknet die Haut zusätzlich aus. Natürlich muss deswegen nicht darauf verzichtet werden: So sollten Bäder nicht länger als zehn Minuten eingenommen werden, die zudem mit ölhaltigen Wasserzusätzen angereichert sind. Nach dem vorsichtigen Abtrocknen sollte die Haut immer eingecremt werden.
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Bieber, T. (2022). Atopic dermatitis: an expanding therapeutic pipeline for a complex disease. Nature reviews Drug discovery, 21 (1), 21-40.
Dharmage, S. C., Lowe, A. J., Matheson, M. C., Burgess, J. A., Allen, K. J., & Abramson, M. J. (2014). Atopic dermatitis and the atopic march revisited. Allergy, 69 (1), 17-27.